Kaminkehrermeister
Stefan Hof
Informationen zu Betrieb von Holzeinzelfeuerstätten
Vorwort
Heizen mit Holz hat im Allgäu eine lange Tradition.
Deshalb ist es wichtig diesen heimischen, nachwachsenden Rohstoff, energieeffizient und umweltschonend zu verheizen.
Holzöfen strahlen angenehme Wärme aus, sorgen für wohlige Behaglichkeit und für ein gesundes Raumklima.
Holz ist ein CO² neutraler Brennstoff. Jedoch bei falschen Brennstoffen und falscher Bedienung entstehen schädliche Umweltgase und Feinstaub.
Brennstoff
In häuslichen Feuerstätten dürfen nach der Bundes- Immissionsschutzverordnung nur folgende feste Brennstoffe verwendet werden:
-Steinkohlen
-Braunkohlen, Braunkohlenbriketts, Braunkohlenkoks
-Brenntorf, Presslinge aus Brenntorf
-Grillkohle, Grillholzkohle
-naturbelassenes stückiges Holz einschließlich anhaftender Rinde
-naturbelassenes nichtstückiges Holz
-Presslinge aus naturbelassenen Holz in Form von Holzbriketts oder in Form Pellets
Insbesondere dürfen aber nur vom Hersteller vorgegebene für die jeweilige Feuerstätte geeignete Brennstoffe verwendet werden.
Holz muss lufttrocken sein und sollte einen Feuchtegehalt von weniger als 25% haben.
Für eine optimale Verbrennung muss der Brennstoff deshalb richtig und ausreichend lang gelagert werden.
Eine optimale Lagerung von Holz setzt voraus, dass es gut durchlüftet gelagert wird, da es sonst Schimmelt. Der Abstand zum Boden sollte mindestens 10 cm betragen. Eine Abdeckung schützt vor Regen.
Ungefähre Lagerzeiten für frisch geschlagenes Holz:
Fichte: ca.1 Jahr
Linde, Birke: ca.1,5 Jahre
Buche, Esche,Obstholz: ca.2 Jahre
Eiche: ca.2,5 Jahre
Feuchtes Holz hat einen sehr schlechten Heizwert, weil für das verdampfen des Wassers sehr viel Energie benötigt wird. Ebenso führt feuchtes Holz dazu, dass Feuerstätte, Verbindungsstück und der Kamin mit Glanzruß belegt wird was zu gefährlichen Kaminbränden führt. Holz muss immer gespalten sein um eine effiziente Verbrennung zu ermöglichen. Die Scheitlänge sollte entprechend den Abmessungen des Feuerraumes ausgewählt werden. Zum Anzünden sollte man feineres Anzündholz bereitlegen.
Holzabfälle, verleimtes- bemahltes- beschichtetes- und
lackiertes Hols darf nicht verheizt werden.
Abfälle dürfen ebenfalls nicht verbrannt werden.
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Verbrennung
Die Verbrennung von Holz läuft in drei Stufen ab:
1. Stufe:
Hier findet die Trocknung des Brennstoffes im Feuerraum statt.
2. Stufe:
Sobald die Temperaturen im Feuerraum oberhalb 250°C liegen, wandeln sich etwa 80% des Brennstoffes in Gase um und Verbrennen. ( Entgasung )
3. Stufe:
Die Verbleibende Holzkohle wird schließlich bei Temperaturen von 500°C in brennbare Gase umgesetzt.
Wichtig für eine umweltfreundliche Verbrennung ist:
- genügend Sauerstoff
- ausreichend hohe Zündtemperatur
- ausreichend hohe Temperaturen im Feuerraum
Heizen
Beim Einheizen mit Holz ist es wichtig schnell hohe Temperaturen zu erreichen.
Zum Anzünden sollten zugelassene Ofenanzünder verwendet werden.
Papier ergibt sehr viel Flugasche, die sich in den Heizflächen der Feuerstätte niederlegt.
Besonders bewährt hat sich das Anzünden von oben.
1. Holz in den Brennraum schichten! Nicht zuviel Holz locker für eine ausreichende Luftzufuhr in den Feuerraum schichten. Genügend Raum für die Längenausdehnung geben. Auf die Mengenangaben in der Bedienungsanleitung achten. 2. Anzünder und Anzündholz auflegen! Anzünder in der Mitte auf das Holz legen und Anzündholz gekreuzt darüber aufschichten. Luftschieber öffnen, um für ausreichend Verbrennungsluftzufuhr zu sorgen. Eventuell kann es hilfreich sein, beim Anheizen die Feuerraumtüre nicht ganz zu schließen. 3.Anzünden! Beim Anzünden ist es wichtig das sich schnell Fammen bilden um die Bildung von Rauchgasen zu unterbinden.
Nachlegen!
Sobald sich ein ausreichendes Glutbett gebildet hat, kann wieder Holz nachgelegt werden.
Hierbei auch die Mengenangaben in der Bedienungsanleitung beachten.
Die Feuerraumtüre sollte langsam geöffnet werden um Rauchgasaustritt zu vermeiden.
Verbrennungsluft!
Eine saubere und schadstoffarme Verbrennung erfordert genügend Verbrennungsluft.
Sorgen Sie dafür dass die Luftschieber nie zu früh gedrosselt werden. Herstellerangaben in der Bedienungsanleitung beachten.
Erst wenn ein Glutbett im vorhanden ist, darf die Luftzufuhr verschlossen werden.
Beim Nichtbetrieb des Ofen sollten die Luftschieber immer geschlossen sein, da ansonsten die warme Raumluft über den Kamin abgeführt wird ( Energieverlust!).
Um eine optimale Verbrennungsluftregulierung zu gewährleisten bieten nahezu alle Hersteller moderner Feuerstätten elektronische Abbrandsteuerungen an . Diese regelt die Verbrennungsluft automatisch. Der Ofen muss also nur angeheizt werden- den Rest regelt die Steuerung.
Dadurch wird Brennstoff eingespart und eine äußerst emmissionsarme Verbrennung ist gewährleistet.
Hier einige Links zu Herstellern
Verbrennung beobachten!
Beobachten Sie regelmäßig die Verbrennung. So können Sie Erfahrungswerte sammeln.
Anzeichen für eine gute Verbrennung sind helle und hohe Flammen.
Beobachten Sie von Zeit zu Zeit die Rauchfahne ihres Kamines. Eine weiße, fast unsichtbare Rauchfahne ist ein Signal für eine gute Verbrennung.
Reinigung und Wartung
Der Feuerraum sollte vor jedem Heizen gereinigt werden.
Tipp für die Reinigung der Sichtscheibe:
Nehmen sie Zeitungspapier und befeuchten es. In Asche aus dem Feuerraum eintunken und damit lässt sich die Scheibe leicht und ohne Chemie reinigen.
Das Rauchrohr und die Heizflächen der Feuerstätte sollten mindestens einmal Jährlich gereinigt werden, um eine Einwandfreie funktion und einen hohen Wirkungsgrad zu gewährleisten.
Unser Betrieb führt solche Reinigunsarbeiten auf ihren Wunsch gerne durch.
Sollten Sie technische Mängel an ihrer Feuerstätte feststellen, versuchen Sie aus Sicherheitsgründen nicht diese selbst zu beheben, sondern wenden Sie sich in diesem Fall an einen Fachbetrieb.
Viel Freude beim Heizen wünscht ihnen ihr
Kaminkehrermeister Stefan Hof